Montag, 12. April 2010

Achtung, Überlänge

Hallo, da bin ich wieder, voll mit dem üblichen Gesabbel aus Reykjavík. Zuerst tatsächlich sehr üblich, da das Schwesting und Markus hier zu Besuch waren und wir zusammen in Rekordzeit einen großen Durchschnitt des Isländischen Touristen-Best Of durchgezogen haben. Zur gleichen Zeit hatte Janne (mein alter Mitbewohner) auch ne Horde versoffener Finnen zu Besuch, so dass wir unsere Kräfte (und Finanzen) gekoppelt haben und ins Land ausgezogen sind. Die dabei vernichtete Whiskymenge lässt sich kaum in Worte fassen, genauso wenig wie die Landschaft, also lasse ich mal wieder Bilder sprechen.Zuerst mal Gullfoss – immer wieder schön aaaaber windig

Darf nie fehlen – Vík, von oben diesmal

Auf dem Weg zum Vulkan durch bestes Gelände

Und nochmal Vulkan – von der Art Bilder hat jeder von uns so um die 500. Der dunkle Rauch rechts kommt von der eigentlichen Ausbruchsspalte, die penetrante Dampfsäule zur linken resultiert aus einem Techtelmechtel der Lava mit einem Fluss

Die Nacht wurde größtenteils in einem anliegenden Hot-Pot verbracht, wobei einer der Finnen vorher volltrunken Whiskytuliert hat. Am nächsten Morgen erstmal Reifenwechsel, da einer den Tag nicht überlebt hat. Ansonsten gab es noch 2 ambitionierte Versuche nach Landmannalaugar vorzustoßen, allesdings haben wir auf beiden “Straßen” jämmerlich versagt und die Autos dabei höchst professionell zergurkt – Mietwagen Olé! Aber von sowas lassen wir uns doch nicht entmutigen, also wurde spontan auf andere Sachen umgeschwenkt, zB Höhlen

Markus hat den Ausgang gefunden

und auch die Finnen verlassen ihren angestammten Lebensraum

Wir haben auch gewissenhaft versucht, den Vulkan zu erklimmen, allerdings hat uns erst die Polizei und später die Bergwacht nach 10min mitm Prügel vom Berg gejagt, weil das Wetter zu schlecht war. Ich war jetzt doch oben und muss sagen – sie hatten recht. Ausweichprogramm – Eislagune

mit fröhlichem von Scholle zu Scholle springen und gucken wer am weitesten kommt

und als Abschluss nochmal Teile der Geschwister Neumann mit dicken Pullis

Wie man sieht hat der Pulli die Anne gut glücklich gemacht – was auch von Nöten war, da ich, ganz vorbildlicher Bruder, vor ihrer Abfahrt auf ein Festival in die Westfjorde geheizt bin und sie nen Tag allein gelassen habe. So muss das.

Festival heißt in diesem Fall: kleines Fischerdorf am Arsch der Welt will all seine verlorenen Kinder zu Besuch haben, räumt eine große Walhalle und läd so zml alle isländischen Bands mit Rang und Namen ein, die auch prompt alle kommen – ohne Bezahlung und für die Gäste ohne Eintritt, gutes System. Glückspilz der ich bin konnte ich, räusper räusper, bei der Tante der Schwester des Buddies von nem Freund in der Wohnung schlafen und auch fast umsonst hinkommen.

Wir hatten viel Zeit vorher – also fingen wir um 12 so an - Fjord hochklettern, Whiskey runter, Schneesturm genießen, Beine auftauen, wir runter

und machten so bis abends weiter


Technotypen gekleidet in Schaf und Dorfjugend beim cool rumsitzen

Hat Spaß gemacht!

So, der Marathon neigt sich gegen Ende. Vulkan, jetzt hast du deine 5 Minuten.

Ja, beim dritten Versuch hats dann endlich mal geklappt und wir sind todesmutig der Lava entgegengetreten. Die hat sich allerdings etwas abseits der Hauptstraßen breitgemacht, deshalb muss man dahin erstmal 5 Stunden wandern – also ab auf den Gletscher zum Vulkan. Zuerst über sauberen Schnee


Dann über Aschebedeckten – mit Reifenspuren die Steigungen hochführen, die man kaum zu Fuß schafft. Dämliche Superjeeps.

Der letzte Hügel vorm Corpus Delicti

und da ist er – der rauchende Berg, genau dort, wo einst Islands berühmtester Wanderweg langführte und vorher plattes Land war

Noch dampfende Lava, die sich in die Schneedecke geheizt hat. Und wenn man genau hinguckt, sieht man noch die Markierungspfeiler des Wanderwegs in der Lava

Die besserzahlende Clientel lässt sich mit dem Hubschrauber hochfliegen

So, und jetzt folgt: Lava, Vulkan, rumposieren vor Lava, rumposieren vorm Vulkan




Danach ging es dann in düsterer Nacht zurück zum Auto – Stirnlampen ahoi, Füße Adé. Die Wanderung, wie auch der Eintrag, hörte auf wie es in Island sein sollte – am Himmel Vulkan und Nordlichter.

Warmheit:

Durstig war man auf der Reise,

Wasser gabs nur als Dampf und Eise.

7 Kommentare:

  1. fotos und videos: grandios - ein "must have" - muss zugestehen: neid im quadrat

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  2. Ich bin soooooooooooo neidisch! Der scheiß Vulkan! Ich will da auch oben gewesen sein! Verdammter Mist! Warum war bei uns denn blöder Schneesturm und warum wurden wir da nicht mit nem Helikopter hochgeflogen? Man, man, ich glaub, ich komm dich nie wieder besuchen, wenn ich da nur das Luschen-Besuchs-Programm geboten bekomme und mir die wirklich tollen Sachen vorenthalten werden. Oh Mann!

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  3. ich schlage vor, um unsern Neid zu lindern, verschone uns mit deinen grandiosen Videos von Liveaufnahmen der erupcionen und lavaflüsse ! kunde!
    verdammt noch eins!

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  4. Krass alles! Thomas du machst 'ne janz tolle Berichterstattung!
    Liebe Grüße!

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  5. el chicharrero10. Mai 2010 um 18:17

    so wie ich das sehe. IST HIER EIN UPDATE ÜBERFÄLLIG!!! fast 1 MONAT

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  6. hast du da am vulkan zwei kleine typen getroffen die da unbedingt rauf wollten (locken, nackte füße)? mir haben die beiden nämlich meinen ehering gestohlen...

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  7. jetz wo dus sagst, da war ein komischer typ. allerdings hatte der nur ein paar lange fransen aufm kopp und sonst keine haare (auch nich an den füßen) und hat die ganze zeit krimskrams von seinem "schatz" gelabert. ganzschön hässlich, wahrscheinlich ndp-wähler

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