Freitag, 4. Dezember 2009

Ich bin ganz fusselig

Ja hallo freunde des türkischen pfefferbratens, mich hat die letzte woche wieder eine traurige wahrheit ereilt – unser internet war alle, einfach alle. und wir hattens nichmal vorher ausgedruckt – aber jetz ist es ja zum glück wieder da.

aber um gleich mal zum fusseligen teil zu kommen – ich hab mir heute ganz locker mein weihnachtsgeschenk gegönnt (nachdem gönnerhafte großeltern mir finanziell doch recht reichhaltige weihnachts-tantieme haben zukommen lassen und der ERASMUS-götze geld auf mich regnen ließ), und zwar, tata, nen dicken Island-pulli. und dick mein ich ernst. er, nich ich.

pul

jo, goldig. und ich kann jetzt schon mit bestimmtheit sagen: er wärmt und kratzt wie kein anderer, und nach dem ersten anprobieren hat er schon sorgsam so viele fusseln auf meinem bis dahín schwarzen hemd hinterlassen, da konnt ich einfach nich nein sagen. jetzt bin auch ich v.i.p. (very icelandic person). booyaka!

außerdem is dem einen oder der anderen vll aufgefallen dass mein kopf garnich mehr so verfusselt aussieht – ich war beim friseur, und das is gut so (und teuer oho). aber mit einem angeborenen sinn fürs perfekte timing, denn – ich war wichtig.

am dienstag hatten wir zu unzeiten konzert mit el choro, das wusst ich vorher (wenn auch nich lange). was ich vorher nich wusste: das ganze war aus anlass des isländischen tages der unabhängigkeit von dänemark geplant worden. und was ich auch nich wusste war, dass die expräsidentin dieses gewaltigen staates auch da war – gewaltig! jedenfalls wurden wir auch gefilmt und so war ich in den isländischen nachrichten beim singen patriotischer wikinger-hymen (was “Land míns föður” heißt kann man sich irgendwie denken). und so sieht das ganze aufgenommen und in farbe aus:

jo, und auf den beethovenkonzerten hatte ich mir vorher auch schon den mund fusselig geträllert, und das ganze sah dann eher so aus:

autogramme werden auf anfrage ausgestellt, allerdings kostet das ganze.

ansonsten dreht sich die welt hier weiter, die ersten verlassen nächste woche schon das land und ich bin schon froh, dass ich auf zwei semester verlängert hab, sonst wär das ganze doch zu kurz. apropos zu kurz, die tage ziehen inzwischen etwas an mir vorbei und es ist wirklich schwer aus dem bett zu kommen, man merkt den unterschied zu deutschen landen. diese kirche hier son

ist in der innenstadt von Reykjavík und ich hab sie letzte woche das erste mal nackich gesehen, da sie die ganze zeit (auch schon letztes jahr) renoviert wurde und das ist wirklich ne schöne eine. aufnahmezeit 10.34. und dieses outstanding bild ist um 15.15 aufgenommen wurden – da kommt sommerstimmung auf.son2

der isländer ansich ist auch schon ganz kribbelig vor weihnachtsstimmung, und so sieht zB das rathaus ausrat

letzte woche gabs nen kleinen wintereinbruch mit freundlichen minusgraden, aber inzwischen hat sich ganz ganze wieder um die null eingependelt und der schnee (der mich eines morgens doch etwas überrascht hatte) ist wieder weg. aber es ist schön anzusehen wie diverse südlinge, zB australier oder italiener hier vor freude im kartesischen dreieck gehüpft sind als der schnee lag. wobei man ihnen zugestehen muss, dass es wirklich schön aussieht. hier der blick, wenn ich mal aus meiner haustür treteesj

mit Esja, besagtem hausberg Reykjavíks. das ganze zusammen mit nem irgendwie wütenden sturm die letzten tage war schon richtig schön…nordisch. und man hat ja immer seine hot-pot ausflüge, und da gabs nen besonders schönen letzte woche – und zwar gibts in Reykjavík ja diesen “beheizten” strand, und da waren wir. davor gibts wieder so ein schönes heißwasserbecken zum rumgammeln und bier trinken. was man auch braucht für das folgende bad im ozean, was talentierte isländische heißwasseringenieure vorher auf 2,8° hochgeheizt hatten. falten hab ich seitdem nicht mehr.

nächste woche stehen 2 prüfungen an, dann bin ich fertig mit dem semester und kann mich wieder voll auf die ernsten dinge des lebens konzentrieren wie autos mieten, nordlichter gucken und Brennivin trinken.für die die es nicht wissen, Brennivin ist der ureigene isländische schnaps und wird laut wikipedia aus “fermentierter Kartoffel-Pulpe hergestellt und mit einem Kümmel-Aroma versehen”. es schmeckt übrigens ungefähr so wies klingt, aber man gewöhnt sich dran.

ja, und da bald meine spezielle hassliebe, die “Vínbúðin”, bald zumacht und mir mein untrügliches zeitgefühl sagt, dass es irgendwas um freitag rum sein müsste, werd ich wohl mal zum ende kommen. vielleicht mit ein paar guten ratschlägen:

  • man möge als deutscher staatsbürger und schulgänger möglichst das englische “th” vermeiden, besonders in gegenwart von native english speakern
  • man sollte unter seinen Schafspulli immer irgendwas möglichst durchstich-sicheres tragen, das kommt dem ungetrübten hautbild zugute
  • man sollte ab und zu mal zu hause anzufen, sonst wird man nur noch mit schimpfnamen begrüßt
  • man sollte angetrunkenen isländerinnen nicht mitteilen, dass sie durchaus 35 sein könnten, das kommt dem ungeröteten gesichtsbild zugute

ja, und damit verabschiede ich mich mit einem abschlusswinken vor der skyline dieser schönen stadt. und, nein, das leuchtende ding da oben ist nicht die sonne.raus

buenas tardes amigos!

weißwurst:

semester, wenn du bist zu ende,

klatsch ich dankend in die hände.

p.s. und für eventuell vorbeischauende leipziger topgeographen, die noch nichts von unserem allzeit bereiten blog wissen, hier nochmal die adresse: www.fsrgeographieleipzig.blogspot.com

p.p.s. für unsichere gemüter hier die ultimative lebenshilfe: http://isitbeeroclock.com/ das nimmt einem schwere entscheidungen des lebens ab

1 Kommentar:

  1. der bier-link ist ganz nett; aber in den ganz alten zeiten, als das internet nicht leer, sondern noch gar nicht da war, galt schon: kein bier vor 4 (4, 4...). und für milchtrinker gibts auch was unter www.kuhparadies.de - gruß

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